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Die Perle im Taunus
Die erste urkundliche Erwähnung von Stierstadt erfolgte am 26. April 791 gleichzeitig mit Oberursel in Aufzeichnungen des Klosters Lorsch.
Da Oberursel im Mittelalter schon das Stadtrecht und auch eine Stadtmauer besaß, flüchteten die Bewohner Stierstadts im Dreißigjährigen Krieg mehrmals nach Oberursel.
Trotz dieser frühen Verbundenheit mit Oberursel wehrten sich die Stierstädter lange gegen eine Eingemeindung, die jedoch am 01.04.1972 dennoch erfolgte.
War Stierstadt früher hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt, so hat es sich heute zu einer gemütlichen Wohngemeinde entwickelt.
Seine Lage direkt am Waldrand, die schöne Wanderungen in den Taunus bis zum Altkönig und Feldberg ermöglicht, gibt Stierstadt einen besonderen Reiz.
Die Wahrzeichen des Stadtteils sind der im Jahr 1348 erbaute Kirchturm der katholischen Pfarrgemeinde St. Sebastian, der mit seiner gedrehten Haube weithin sichtbar ist, und die etwa 350 Jahre alte Dorflinde direkt neben der Kirche im alten Ortskern.
Die Infrastruktur ist sehr gut. Durch den S-Bahn-Haltepunkt Stierstadt ist die Verbindung nach Frankfurt (12 Minuten zum Hauptbahnhof) hervorragend. Außerdem ist Stierstadt eingebunden in das Verkehrsnetz des RMV und des Stadtbusses.
Es gibt im Stadtteil zwei Kindergärten und eine Grundschule. Der Standort der Gesamtschule verleiht Stierstadt etwas Überregionales, denn viele Kinder aus anderen Stadtteilen und Nachbarstädten besuchen diese Schule.
Trotz der Eingemeindung im Jahre 1972 hat sich Stierstadt eine gewisse Eigenständigkeit erhalten. Insbesondere die 23 sehr aktiven Vereine sind dafür beispielhaft, und dass man in Stierstadt oft und gerne feiert ist weithin bekannt.
Daten zur Geschichte
791 - Urkundliche Ersterwähnung von "Steorstat"
Gleichzeitige urkundliche Ersterwähnung von „Steorstat“ und Oberursel im Lorscher Codex. Auch die staatliche Zugehörigkeit entspricht einander. Der Ortsname verweist auf eine fränkische Gründung.
1537 - 40 Haushaltungen
Stierstadt hat 40 Haushaltungen, vor 1615 ist die Zahl auf 47 gestiegen. 1648 hingegen, nach dem auch in Stierstadt durch Brandschatzung (1622), Plünderungen und Einquartierungen gekennzeichneten Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) leben nur noch 19 Familien und 8 Witwen (als Haushaltsvorstände) im Ort.
1814 - Heimatdichter Dr. Henninger
Geburt des Publizisten und Heimatdichters Dr. Aloys Henninger. Er gründet 1849 eine private gewerbliche Abendschule in Oberursel und ist Initiator zur Gründung des Oberurseler Lokal-Gewerbevereins
1892 - Erste Fabrik im Ort
die Frankfurter Broncefarben- und Blattmetallfabrik in der ehemaligen Neumühle. Während des Zweiten Weltkriegs soll sie als Munitionsfabrik gedient haben. 1947-1990 beherbergt das Anwesen die Glashütte „Hessenglaswerke GmbH“, eine Gründung sudetendeutscher Flüchtlinge.
1918-1929 - Besetzung
Französische bzw. englische Besetzung des Orts im Gefolge des Ersten Weltkriegs.
1933/34 - Auflösung der Gemeindevertretung
Wie andernorts muß der Bürgermeister einem nationalsozialistischem Nachfolger weichen. Zum 1.1.1934 wird die (demokratische) Gemeindevertretung aufgelöst. Am 29.3.1945 endet mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen das totalitäre Regime und der Zweite Weltkrieg, der viele Menschenleben forderte.
1954 - "Eremiten-Presse"
Die „Eremiten-Presse“, 1949 in Frankfurt gegründet, siedelt nach Stierstadt um. Dort verbleibt sie bis 1972. Ihre Erzeugnisse zählen heute zu den bibliophilen Kostbarkeiten.
1965 - Einweihung einer weiterführenden Schule
Ein von den Gemeinden Stierstadt und Weißkirchen 1963 gegründeter Schulverband, dem sich weitere angrenzende Gemeinden anschließen, errichtet eine Mittelpunktschule mit Realschulzweig, die nach neuem pädagogischem Konzept 1971 zur Gesamtschule Stierstadt weiterentwickelt wird. Sie ist die erste integrierte Gesamtschule des Obertaunuskreises. Die IGS Stierstadt hat heute auch eine gymnasiale Oberstufe.
1971 - Städtepartnerschaft mit Ursem
Städtepartnerschaft mit der niederländischen Gemeinde Ursem (Ursem gehört seit 1979 zur Gemeinde Wester-Koggenland).
1972 - Eingliederung in die Stadt Oberursel
Eingliederung der Gemeinde Stierstadt in die Stadt Oberursel (Taunus) im Rahmen der Gebietsreform zum 1.4.1972. Ein Ortsbeirat vertritt seit Oktober 1972 die Interessen des Stadtteils.
Seit 1860 verschob sich die Berufsstruktur des bis dahin bäuerlichen Dorfes zugunsten der Arbeitnehmer. Nach dem Zweiten Weltkrieg vollzog sich hier eine weitergehende Wandlung zur Wohnstadt. Heute leben in Stierstadt rund 5.500 Einwohner.