Stadtansicht

Lomonossow

Lomonossow

  • Lage, Größe

    Lomonossow liegt ca. 30 km westlich des Stadtkerns der Provinz Sankt Petersburg, direkt an der Ostsee, 

    ist 4.050 Hektar groß und hat 45.000 Einwohnerinnen und Einwohner. 

  • Geschichte und Sehenswürdigkeiten

    Lomonossow  trug bis 1948 den deutschen Namen Oranienbaum. Diesen Namen führt die Stadt auch noch immer im Untertitel sowie als Bezeichnung der Bahnstation.
    Im Wappen führt die Stadt einen Orangenbaum.

    Der heutige Namensgeber, Michail Wassiljewitsch Lomonossow (1711 - 1765), stammt aus einer armen Fischersfamilie und kam als Leibeigener des Zaren auf die Welt. Er konnte jedoch aus der vorgegebenen Lebensbahn ausbrechen und studierte unter anderem in Marburg, wo er eine Marburgerin heiratete, und in Freiberg (Sachsen).
    Wassiljewitsch Lomonossow war Dichter, Naturwissenschaftler und Reformer der russischen Sprache. Er gründete Moskaus große Universität, die heute seinen Namen trägt.
    Er begründete Russlands Metallurgie, Geologie, Meteorologie, Geografie und Kartografie, engagierte sich auch als Geschichtsforscher, reorganisierte die Sankt Petersburger Wissenschaftsakademie und schuf die ersten Glasmosaike Russlands. In der Nähe des heutigen Lomonossow gründete er ein Farbglaswerk. Heute trägt Russlands berühmteste Porzellanfabrik in Sankt Petersburg seinen Namen. 

    Oranienbaum  entstand 1710 mit der Errichtung des Palastes und Parkkomplexes für Herzog Alexander Menschikow, einen engen Berater Peters des Großen und ersten Generalgouverneur von Sankt Petersburg.

    Es heißt, dass Menschikow die Ansiedlung nach den in der Orangerie des Schlosses gezüchteten Orangenbäumen benannte.
    Die Deutschen haben in Lomonossow viele Spuren hinterlassen, als Architekten, Handwerker, Soldaten, Militärforscher.

    Die zahlreichen Paläste und Parks von Oranienbaum dienten bis 1917 als Sommerresidenzen der königlichen Familie und des Adels.

    Auch Kaiserin Katharina II. (die Große), die aus Deutschland stammte, hatte dort eine Sommerresidenz, den Chinesischen Palast. Das Innere und Äußere ist von ausgesuchter Schönheit. Die Palastgebäude bieten eine sehr seltene Sammlung handwerklicher Kunst des 18. Jahrhunderts, darunter russisches und Meißner Porzellan, erlesenes Mobiliar und Emaillearbeiten.

    Katharina die Große holte zahlreiche Deutsche, auch aus Hessen, als "Kolonisten" in ihr neues Heimatland. Sie wurden zunächst in Oranienbaum in Kasernen untergebracht und dann vor allem an die Wolga weitergeschickt, wo Katharina umfangreiche Ländereien besaß. Einige durften im Sankt Petersburger Gebiet bleiben.

    Berühmtester Sohn der Stadt ist der Komponist Igor Strawinsky. Berühmte Künstler, Schriftsteller und Komponisten wie Nekrasow, Schischkin und Mussorgski wohnten und arbeiteten hier. Häufige Besucher waren Djuma, Puschkin, Saltikow-Schedrin und Turgenjew.

    Im Zweiten Weltkrieg wurde Lomonossow von den sowjetischen Truppen gegen die deutschen gehalten. Dadurch blieben die zahlreichen Kunstschätze der Stadt vor der Zerstörung bewahrt. Zur Zeit wird überall restauriert.

    Lomonossow hatte bis zum Jahresende 2003 eine eigene Stadtverwaltung.

    Die Stadtverwaltungen von Strelna, Peterhof und Lomonossow wurden mit Jahresbeginn 2004 unter der Ortsbezeichnung Petrodworez zusammengelegt und in Peterhof als geographischer Mitte der drei Orte angesiedelt.
    Regiert wird Petrodworez von einem vom St. Petersburger Gouverneur ernannten Bürgermeister (Leiter der Territorialverwaltung) und einem von der Bevölkerung alle vier Jahre gewählten Stadtparlament (Munizipalrat) für die ganze Stadt und gesondert noch einmal für den Stadtteil Lomonossow.

    Texte und Bilder mit freundlicher Genehmigung des VFOS

Kontakt

Mehr über Lomonossow finden Sie auf der Homepage des Vereins zur Förderung der Oberurseler Städtepartnerschaften e.V.: www.vfos.de