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"Größtes Pferdedorf Hessens"
Bommersheim hat sich seit seiner Eingemeindung 1929 in die Stadt Oberursel bis zum heutigen Tag in weiten Bereichen ein besonderes Eigenleben bewahrt.
In keinem anderen Bereich Oberursels ist die praktizierende Landwirtschaft so intensiv zu erleben wie in Bommersheim. Hier gibt es noch viele Bauernhöfe, deren Existenz heute zum Großteil dadurch sichergestellt ist, dass eine Vielzahl von Pferdeliebhabern ihre Tiere dort sicher und gepflegt untergestellt weiß. Hessens mitgliederstärkster "Reit- und Fahrverein Sankt Georg Oberursel-Bommersheim" hat hierzu wesentlich beigetragen und nebenbei dem Bereich Bommersheim den Spitznamen "größtes Pferdedorf Hessens" eingebracht.
Überhaupt zeichnet Bommersheim ein reges Vereinsleben aus, welches jedem Bürger, jeder Bürgerin eine sinnvolle Freizeitgestaltung ermöglicht.
Auch kirchlicherseits bestehen bewährte ökumenische Kontakte zwischen der römisch-katholischen Kirchengemeinde St. Aureus und Justina, der evangelischen Kreuzkirchen-Gemeinde und der altkatholischen Kirchengemeinde St. Franziskus.
Alles in allem sind die Bommersheimer Bürger/innen für ihren ausgesprochenen Gemeinschaftssinn bekannt. Anstehende Probleme oder Aufgaben werden zumeist gemeinsam angegangen und gelöst. Ganz intensiv zu erleben war dies in jüngster Zeit bei der Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses, wo vereinsübergreifend Bürger in Eigenhilfe wesentlich zur Fertigstellung eines gelungenen Bauwerkes beigetragen haben.
Nicht zuletzt auch die günstigen Verkehrsanbindungen der U-Bahnlinie U 3 und der S-Bahnlinie S 5 sowie über die A 661 nach Frankfurt am Main sorgen dafür, dass Bommersheim eine äußerst begehrte Wohnlage im Vordertaunus darstellt.
Daten zur Geschichte
792 - Urkundliche Ersterwähnung von „Botmarsheim“
Der Name des Orts weist auf eine Gründung in fränkischer Zeit hin. Bommersheim teilt das (staatliche) Schicksal Oberursels, es gehört zu denselben Landesherren wie die benachbarte Stadt.
1235 -Niederbommersheim (inferiori Bomersheim)
... findet seine erste schriftliche Erwähnung. Es wird in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts aufgelassen.
1382 - Zerstörung der Burg Bommersheim
Zerstörung der für die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts nachweisbaren Burg Bommersheim, da ihre Besitzer die Umgegend als Raubritter verunsichern.
Zuvor war 1319 die Bestätigung der Stiftung einer Burgkapelle erfolgt, die zu Ehren der Heiligen Aureus und Justina errichtet wurde. Bommersheim bildet jedoch erst 1740 eine eigene katholische Pfarrei. Die Pfarrstelle wird in Personalunion von dem Oberurseler Pfarrer versehen; 1888 erfolgt deren Auflösung.
1622 - Plünderung und Brandschatzung
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) kommt es zu Plünderungen und später (1636, 1639) zur Zerstörung mehrerer Gebäude durch Brandschatzung.
1820 - 137 Familien
In 98 Wohnhäusern leben 137 Familien, die zumeist Landwirtschaft betreiben. Die bäuerliche Struktur des Orts bleibt bis nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten.
1843 - 634 Einwohner
Der Ort hat 634 Einwohner. Bis 1929 steigt die Zahl auf 1663 an, trotz mehrerer Kriege.
1847 - Gründung einer evangelischen Gemeinde
Gründung einer evangelischen Gemeinde in Oberursel, der auch Bommersheimer angehören. 1959 Verselbständigung der Bommersheimer Gemeinde und Bau der Kreuzkirche (1964/1965).
1929 - Eingemeindung nach Oberursel
Nach gescheiterten Verhandlungen seit 1913 wird Bommersheim zum 1.10.1929 nach Oberursel eingemeindet. Auslösendes Moment für Fusionsverhandlungen war der ständige Wassermangel in Bommersheim.
1951/1953 - neue Wohngebiete
Wegen des Bevölkerungsanstiegs, unter anderem durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen, werden neue Wohngebiete erschlossen, z. B. im Bereich Odenwald-/Spessartstraße (1951/1953) sowie 1958 ff. die Hermann-Ortloff-Siedlung.
1979 - heute
Gründung eines „Beirats für die Belange des Stadtteils Bommersheim“, der dessen Interessen gegenüber der Gesamtstadt vertritt.
Heute leben in Bommersheim rund 5.000 Einwohner
Texte: Andrea Bott (Stadtarchiv)