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Information
Bauarbeiten im Oberstedter Wald für Wasserrückhaltemaßnahmen
Weitere Bauarbeiten im Oberstedter Wald setzen Sofortmaßnahmen des Frühjahrs fort, um Wasser im Wald zu halten
Der Bau & Service Oberursel (BSO) konnte im Frühjahr diesen Jahres schon einige Wasserrückhaltemaßnahmen in Oberstedten umsetzen. Hier wurden Schwachstellen im Oberstedter Wald identifiziert, um Regenwasser zurückzuhalten und in die Waldbestände zu leiten. Zu den Bauarbeiten gehörten die Neuführung von Gräben, das Anlegen von Versickerungsmulden oder die Umlegung verrohrter Wegquerungen. Die Arbeiten wurden von der BSO-Straßenbaukolonne und dem BSO-Forstteam durchgeführt. Es wurden sieben neue Durchlassrohre gelegt sowie ein neuer Graben gezogen und die alten Durchlassrohre gereinigt. Die neuen Maßnahmen zeigen schon erhebliche Verbesserungen, um die Siedlungen vor Starkregen zu schützen. Zusätzlich hatten freiwillige Helfende aus Oberstedten (Mitglieder des Ortsbeirats) in regelmäßigen Abständen Bieberdämme /Querriegel in den Fließverlauf der Waldbestände eingebaut.
Anfang September haben nun die Bauarbeiten für die Wegeinstandsetzungsmaßnahmen mit Grabenpflege und Neuanlage von weiteren Versickerungsmulden im Oberstedter Wald begonnen. Die Maßnahmen sollen bis KW 38 abgeschlossen sein. Bei den Arbeiten wird auch neues, zertifiziertes Wegebaumaterial eingebracht. Die Bauarbeiten finden auf den Waldwegen „Reutchen Schneise“ und „Metzgerspfad“ statt. Luis Kriszeleit, Bereichsleiter Forst- und Jagdwesen des BSO, erklärt: „Die Arbeiten sind Teil des im April 2024 von der Betriebsleitung vorgestellten Programms mit kurz- und mittelfristigen Maßnahmen. Ziel ist es, die Überschwemmungsgefahr zu mindern, den Regenwasserabfluss aus dem Wald zu verringern und zu verzögern, die Grundwasserneubildung zu fördern und mehr Wasser im Wald zu halten.“
Die Wegeinstandsetzungsmaßnahme wird mit Hilfe eines Graders (Wegehobel, Wegebaumaschine, Planierer, Erdhobel oder Straßenhobel genannt) durchgeführt. Die Unterhaltung dient dazu, Schäden am Wegekörper vorzubeugen. Hierbei werden ausgefahrene Wege sowie Fahrgleise, Verdrückungen und Schlaglöcher beseitigt. Starker Bewuchs und organisches Material wurde vom Wegekörper abgeschoben. Mit der Maßnahme wird das ursprüngliche Wegeprofil wiederhergestellt (Fahrbahnbreite 3,5 m und Seitenstreifen auf beiden Seiten von 0,5 m). Die Maßnahme dient auch der Ableitung des Wassers vom Wegekörper in den Bestand. Ziel ist es, ein gewölbtes Dachraumprofil für ein rasches Abfließen des Wassers zu erzeugen.
Die Wegepflege ist Grundlage für eine nachhaltige und sachgemäße Waldwirtschaft und dient neben dem Schutz der forstwirtschaftlichen Infrastruktur auch dem Hochwasserschutz. Die ganzjährige LKW-Befahrung muss dauerhaft gewährleistet sein, um auch Rettungsfahrzeugen die Anfahrt zu ermöglichen. Zusätzlich dienen die Wege dem Holzabtransport und der Erholung, um der Bevölkerung einen Zugang zum Wald zu ermöglichen.
Die Grabenpflege findet mit Hilfe eines Baggers mit drehbaren Grabenlöffel statt. Zusätzlich werden weitere Abschläge und Versickerungsmulden mit dem Bagger angelegt. Bei Starkregen werden diese Wasser auffangen und den Wasserfluss verzögern, um damit das Wasser länger im Wald zu halten und in die Waldbestände zu leiten. Unebenheiten werden sich nach der Zeit und durch die Befahrung sowie die Feuchtigkeit setzen. Hier bittet die Forstabteilung des BSO um Verständnis.
Die Arbeiten wurden vom einer Fachfirma durchgeführt und von BSO Fachpersonal geplant und betreut. Der Vorsitzende der Betriebskommission des BSO, Erster Stadtrat Jens Uhlig, hebt die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure aus Verwaltung, BSO und Ortsbeirat im Kampf gegen Starkregen hervor. Doch sei Starkregenprävention eine gemeinschaftliche Aufgabe. Auch Gebäude-eigentümerinnen und -eigentümer sollten sich informieren, welche Maßnahmen sie selbst an ihren Gebäuden vornehmen können, um Schäden durch Starkregen zu minimieren. Hierzu zählen zum Beispiel der Einbau von Rückstauklappen, die Sicherung von Lichtschächten und Kellereingängen sowie die gezielte Ableitung von Regenwasser. Die Stadt Oberursel plant aktuell in Zusammenarbeit mit dem lokalen Handwerk, der LOK (Lokale Oberurseler Klimainitiative e. V.) sowie Unternehmen, Beratungen und Informations-materialien bereitzustellen, um die Bürgerinnen und Bürger bestmöglich zu unterstützen.
Michael Maag
Betriebsleiter