Oberurseler Brunnen sprudeln wieder


Unter dem Motto „Wasser marsch“ eröffnete heute Bürgermeisterin Antje Runge die diesjährige Brunnensaison. Bis 4. April werden nun nach und nach sämtliche Brunnen in Oberursel angeschaltet und laufen dann bis zur Zeitumstellung im Oktober. Auf Einladung der Bürgermeisterin waren auch die zweite Vorsitzende des Gewerbevereins fokus O., Zaklina Koch, sowie Brunnenkönigin Janine I. am Marienbrunnen in der Altkönigstraße zum Startschuss gekommen. Der Marienbrunnen, am Ortseingang zur Einfahrt in die Altstadt gelegen, wurde ausgewählt, da er nach fast zweijähriger Abschaltung nun wieder in Betrieb geht. Er wurde im Sommer 2023 wegen der defekten Zuleitungen abgeschaltet. Aufgrund der sehr späten Haushaltsgenehmigung konnten die Sanierungsarbeiten nicht mehr innerhalb der Brunnensaison 2024 durchgeführt werden. Da die Wasserleitungen beider Brunnen an mehreren Stellen defekt waren und komplett erneuert werden mussten, erforderte dies zudem umfangreiche Erdarbeiten, was die Sanierungsarbeiten weiter verlängerte. Die Reparaturkosten betragen rund 12.000 Euro.   

„Die Entwicklungen am Marienbrunnen zeigen, wie sehr sich unsere Bürgerinnen und Bürger mit Oberursel identifizieren und mit wieviel Engagement sie an der Gestaltung unserer Stadt teilhaben. Denn nur dank fokus O. und seiner angeschlossenen Handwerksbetriebe sowie vielen Spenderinnen und Spendern, laden der Brunnen und die Anlage seit 2011 wieder zum Verweilen ein. Anlässlich des 175.jährigen Geburtstags unseres Gewerbevereins ist es mir eine besondere Freude, dass der Brunnen nach längerer Pause erneut sprudelt und zum Verweilen einlädt“, freut sich Bürgermeisterin Antje Runge.

 

Marienbrunnen

Der Marienbrunnen ist vermutlich der älteste Brunnen der Stadt; schon im Jahr 1863 ist die Brunnenanlage an der Ecke Altkönigstraße/Königsteiner Straße im Kartenbild festgehalten. Mitte der 60er Jahre wurde der Marienbrunnen neu angelegt und diente einige Jahre sogar als Postkartenmotiv. Danach geriet er in Vergessenheit und wurde schließlich stillgelegt.

Mit viel Eigenleistung und Spendengeldern wurde der Brunnen anlässlich des Hessentages 2011 durch den fokus O. und die ihm angeschlossenen Handwerksbetriebe erneuert und umgestaltet und damals ein Spendenkonto bei der Ursella-Stiftung eingerichtet. Diese Unterstützung durch Ehrenamt und private finanzielle Mittel ist typisch für das Zusammenwirken von öffentlicher Hand und Bürgerschaft in Oberursel.

Die Restaurierung wurde vorgesehen, da der Brunnen prominent auf dem Weg der Hessentagsgäste lag, um zum Aktionsbereich „Natur auf der Spur“ im Maasgrund zu kommen. Die Natursteine der Brunnenanlage wurden damals mit einem Spezialverfahren bestrahlt, die Terrassenbecken saniert, neue Beleuchtung eingebaut und die Außenanlage neu angelegt.

Aus drei Sprudeldüsen sprudelte das Wasser ab 2011 wieder nach unten in die darunterliegenden Terrassenbecken. Die Becken wurden neu gemauert und die Außenanlage angelegt. Den Brunnen ziert seitdem als Skulptur das Logo des fokus O. in Form eines großen "O" aus Edelstahl im oberen Becken. Damit verbindet sich das O aus Oberursel mit dem O aus dem Logo des fokus O. und begrüßt die aus Richtung Königstein kommenden Besucherinnen und Besucher in Oberursel. Auch der benachbarte alte Marienbrunnen wurde wieder in Gang gesetzt. Erstmals in der Geschichte der Marienbrunnen plätschern seitdem beide. Offiziell eingeweiht wurde der Brunnen zum Brunnenfest 2012.

 

Brunnenfest

Die Eröffnung der Brunnensaison wird in Oberursel von der Bürgerschaft mit Sehnsucht nach dem Winter erwartet, da sich ihre Heimatkommune als Brunnenstadt definiert. Seit 1979 wird das Brunnenfest gefeiert, in diesem Jahr vom 13. bis 16. Juni 2025. Das Brunnenfest wird vom Vereinsring Oberursel organisiert, die Planungen laufen bereits auf Hochtouren.

 

21 städtische Brunnen

Der Bau & Service Oberursel (BSO) betreut insgesamt 21 städtische Brunnen. Nach und vor der Winterpause werden sie gereinigt, vor dem Einschalten im Frühjahr außerdem routinemäßig überprüft und repariert. Für die bauliche und technische Unterhaltung der Brunnen sind im Wirtschaftsplan 2025 25.000 Euro eingestellt. Damit werden Reinigung, Wartung und auch kleinere Reparaturen, wie zum Beispiel defekte Pumpen, ausgeführt. Für die allgemeinen Betriebskosten wie Strom, Wasser und weiteres stehen dem BSO dieses Jahr circa 50.000 Euro zur Verfügung. Der BSO sorgt für die Reinigung der städtischen Brunnen – aber auch alle Bürgerinnen und Bürger sind gerne aufgerufen, die schönen Brunnen in Oberursel sauber zu halten.

 

Brunnenbetrieb in heißen Sommermonaten

Die Zierbrunnen laufen auch bei den Trinkwasser-Ampelphasen Grün bis Rot weiter, da der Wasserverbrauch durch den Kreislauf gering ist, der Betrieb der Brunnen an heißen Tagen aber positive Effekte zur Kühlung mit sich bringt. Durch die sichtbare Wassersäule der Brunnen wird das Wasser versprüht und verdunstet teilweise, wobei Verdunstungskälte entsteht. Dieser physikalische Vorgang wird Evaporation genannt. Dies wirkt sich positiv auf das Mikroklima um die Brunnen aus, die für viele Menschen Anziehungs- und Treffpunkt sind.

 

Warum ist der Wasserverbrauch der Brunnen gering?

Jeder Zierbrunnen in der Stadt wird im Umlaufprinzip betrieben. Hierbei nutzt die Pumpe zur Erzeugung der Wassersäule das Wasser aus einem Vorlagebehälter. Das nicht verdunstete Wasser der Wassersäule wird in diesem Vorlagebehälter aufgefangen und der Kreislauf beginnt von neuem. Ausschließlich der Anteil des verdunsteten Wassers muss nachgespeist werden, damit die Pumpe nicht trockenläuft.

Weitere Infos zu den städtischen Brunnen gibt es unter https://www.oberursel.de/brunnen.

 

Antje Runge

Bürgermeisterin


Foto (Quelle: Stadt Oberursel) v. l. n. r.

  • Ersten Stadtrat Jens Uhlig
  • Zaklina Koch, zweite Vorsitzende fokus O.
  • Bürgermeisterin Antje Runge
  • Brunnenkönigin Janine I. mit Hund Fibi.