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Kunst aus den Oberurseler Werkstätten
Am 7. November fand die Ausstellungseröffnung der Ausstellung „Farben & Können“ im Foyer des Oberurseler Rathauses statt. Die Kunstwerke stammen aus den kreativen Reihen der Oberurseler Werkstätten, gemalt durch 13 Künstler und Künstlerinnen der Gruppe ‚Handwerkstatt‘, und fanden beim Premierenpublikum großen Anklang und Interesse. Während ihrer Eröffnungsrede war es Bürgermeisterin Antje Runge wichtig, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu betonen und zwar zwischen jeder und jedem: „In der UN-Behindertenrechtskonvention, die auch die Bundesrepublik Deutschland unterzeichnete, ist das Recht auf Inklusion festgeschrieben. Wir selbst schaffen Inklusion unter anderem, wenn Menschen gemeinsam Kunst gestalten. Grundsätzlich stärken künstlerische Tätigkeiten das Selbstbewusstsein, und das können wir heute Abend sehen. Wir erleben Inklusion, denn wir führen unterschiedliche Menschen zusammen, mit und ohne Behinderung. Jeder Mensch ist anders, und das eigene Ich erhält durch die bildende Kunst eine Stimme. Dabei steht nicht die Behinderung im Fokus, sondern das künstlerische Schaffen. Die Ausstellung zeigt das Können, das Arbeiten mit verschiedenen Techniken und Materialien.“ Runge erinnerte in diesem Zusammenhang an das positive Wir-Gefühl während des jährlich stattfindenden Zimmersmühlenlaufs und bezog diese Emotion auch auf die Atmosphäre an diesem Abend: „Kunst braucht auch einen Ort, an dem sie ausgestellt und gesehen werden kann, über das eigene Zuhause hinaus. Das Rathaus ist ein lebendiger Ort für alle Bürgerinnen und Bürger; es ist ein offenes Rathaus. Da für Kulturschaffende mit Handicap der Zugang zum Kunstmarkt oft erschwert ist, ist das Rathaus als ‚Bildergalerie für alle‘ wie geschaffen.“
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung schilderten Christiane Holzhäuser, Gruppenleiterin der Oberurseler Werkstätten, und Künstlerin Gisela Kalow ihren jeweiligen Bezug zum Thema Inklusion. „Ich betrachte es als meine Aufgabe, den Menschen zu zeigen, dass Menschen mit Behinderungen – die ich gerne als besondere Menschen bezeichne – nicht weniger
wertvoll sind, unabhängig davon, ob sie lesen oder schreiben können. Es ist entscheidend, dass wir uns gegenseitig unterstützen und voneinander lernen können. Dies motiviert, fördert und stärkt sie.“, formulierte es Holzhäuser an diesem Abend. Kalow wiederum betonte die Kraft, die Kunst und deren Gestalten schenken kann. Ihr persönlich liefere und lieferte sie in eigenen schweren Lebenslagen stets Unterstützung.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben noch bis zum 26. November Zeit, die leidenschaftlich gestalteten Bilder in ihrer Vielfalt und Kreativität selbst auf sich wirken zu lassen. Die Werke sind alle käuflich zu erwerben; jedes Bild in einem Rahmen zu jeweils 50 Euro. Wer eines der Exemplare nach dem Besuch der Ausstellung erwerben möchte, macht während seines Besuchs vom jeweiligen Bild ein Foto und schickt dieses gemeinsam mit der vollständigen Postadresse an Christine Holzhäuser von den Oberurseler Werkstätten unter folgender E-Mail Adresse: Holzhaeuser@o-wfb.de.
Die Oberurseler Werkstätten bieten seit dem Jahr 1971 Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, ihre Kompetenzen und Qualitäten zu zeigen. Sie sind ein Eigenbetrieb des Hochtaunuskreises, der Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen durch individuelle Förderung und Betreuung in Beruf und Gesellschaft integriert. Dazu gehören Aus- und Weiterbildung, Förderung der persönlichen Entwicklung, Arbeitsplatzangebote und pflegerische Hilfen.
Antje Runge
Bürgermeisterin