Neue Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung


Erste Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung  (KWP) sind bereits seit Juni diesen Jahres online www.oberursel.de/waermeplanung abrufbar. Nun wurden aktuell die nächsten Zwischenergebnisse veröffentlicht. Im aktuellen Update der KWP sind ab sofort nicht mehr nur die beiden Kategorien „Erneuerbare Einzelversorgungslösung“ und „Bestandsgebiet Fernwärme“, sondern auch Ausbaugebiete und Prüfgebiete für Wärmenetzte sowie einzelne Liegenschaften mit Zugang zu klimaneutralen Gasen verortet. Details zu den einzelnen Kategorien sind ebenfalls auf der Website der Stadt erläutert. Bürgermeisterin Antje Runge: „Die Wärmeplanung ist ein wichtiger Orientierungsschritt auf dem Weg zur Klimaneutralität und betrifft die  Bürgerinnen und Bürger genauso wie die Unternehmen und öffentliche Hand direkt. Die Wärmewende ist ein umfassendes Transformationsprojekt, das unsere Stadt verändern wird – und Zeit, Kapazität und Ressourcen benötigen wird. Als erste Orientierung dienen die jeweiligen kommunalen Wärmepläne, denn diese zeigen die Möglichkeiten und Herausforderungen lokal auf und bieten damit eine gute Grundlage für weitere Investitionsentscheidungen der Akteure.“

Hintergrund der KWP ist das Inkrafttreten des Gesetzes für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) Anfang 2024, welches die Wärmeplanung in Deutschland verpflichtend macht. Die Stadt Oberursel als Kommune mit mehr als 10.000 Einwohnenden ist laut Bundesgesetz bis zum 30. Juni 2028 verpflichtet, einen kommunalen Wärmeplan aufzustellen. Um jetzt schon eine Entscheidungshilfe zu geben und aufgrund der Bedeutung des Themas hat die Stadt Oberursel als erste Kommune die Wärmeplanung auf den Weg gebracht.

Die Wärmeplanung soll als strategisches Planungsinstrument den Energiebedarf und die lokalen Potenziale für klimafreundliche Wärmeversorgung für das Oberurseler Stadtgebiet erfassen und aufzeigen. Im Zentrum steht, die Nutzung erneuerbarer Energien zu steigern. Die Planungen sind rechtlich unverbindlich und sollen für Eigentümerinnen und Eigentümer Information und Orientierung für die Wärmeversorgung ihrer Immobilien bieten. Bei einer Aufstellung, Änderung, Ergänzung und Aufhebung eines Bauleitplans und anderen flächenbedeutsamen Planungen wird in Abwägungs- und Ermessensentscheidungen die kommunale Wärmeplanung zu berücksichtigen sein.

Die kommunale Wärmeplanung sieht fünf Phasen vor: Zu Beginn steht die Bestandsanalyse des aktuellen Wärmebedarfs und der aktuellen Versorgungsstruktur. Eine Potenzialanalyse über das Stadtgebiet gibt des weiteren Aufschluss darüber, inwieweit die lokal verfügbaren erneuerbaren Energieträger (oder unvermeidbare Abwärme) ausreichen, um den Wärmebedarf zu decken. Anschließend sollen zeitlich gestaffelte Zielszenarien für die zukünftige Wärmeversorgung abgeleitet werden, die je nach Situation (Zustand, Potentiale, etc.) zwischen einzelnen Wohngebieten bis hin zu einzelnen Liegenschaften differenzieren. Letztlich ist auf Basis der vorangegangenen Schritte eine Umsetzungsstrategie der initialen Planung zu entwickeln. Die Wärmeplanung ist dann fortlaufend auf Basis neuer Erkenntnisse bis 2045 zu aktualisieren.

Ergänzend finden Beteiligungsverfahren von Beteiligten der Wohnungswirtschaft, Großverbrauchenden und Infrastrukturnetzbetreibenden, Strom, Gas und Wärme statt. Die Stadtwerke Oberursel als lokaler Energieversorgerin sind dabei eine zentrale Akteurin und Partnerin auf dem Weg zur Wärmewende in Oberursel.

Für Eigentümerinnen und Eigentümer von Immobilien gibt es Unterstützung und Beratungsangebote rund um die Energie- und Wärmewende. Die Stadt Oberursel (Taunus) bietet mit Unterstützung der Verbraucherzentrale Hessen und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Energieberatungen an. Die Beratungen finden jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat in der Zeit von 14 bis 18 Uhr (z.Zt. telefonisch) mit Dipl. Ing. Jolanta Zamirska-Drees statt. Die Beratungen sind anbieterunabhängig und seit 1.1.2019 auch kostenlos. Eine vorherige Anmeldung im Rathaus ist erforderlich bei Alexander Rinker unter Tel. 06171 502 310.                                                   

 

Antje Runge

Bürgermeisterin