Wertvolle Diskussionen bei Sommertour in Stierstadt


„Wie wäre es, wenn wir das nochmal ganz anders denken?“, fragte Stierstadts Ortsvorsteher Thomas Gerecht und ordnete die kleinen Quadrate auf dem Übersichtsplan neu an. Das große Kartenwerk hatte Stadtplanerin Anja Littig mitgebracht. Bei der offenen Sprechstunde von Bürgermeisterin Antje Runge im Zimmersmühlenweg hing es an einer Stellwand. Ende Juni hatte der Ortsbeirat beantragt, die Umsetzungsmöglichkeiten und die Kosten eines „hochwertigen Basketballplatzes“ an der Skateranlage zu prüfen. Noch in den Ferien hat die Stadtverwaltung mit der Arbeit begonnen. Erste Überlegungen wurden im Rahmen der Sommertour den Bürgerinnen und Bürgern zur beteiligenden Diskussion gestellt.

Bei einer etwaigen Realisierung gibt es einiges zu beachten: die bisherige Aufteilung des Freizeitareals, Sicherheitsvorschriften, diverse Gesetzte, Naturschutzbelange, konkurrierende Nutzungen, eventuelle Lärmbelästigungen, die geplante Heizzentrale im gleichen Gebiet, finanzielle Mittel und vieles mehr. „Ich finde die Initiative, die öffentliche Sportanlage in Stierstadt zu erweitern positiv, denn die Angebote in den Ortsteilen vor der eigenen Haustür sind wichtig. Dabei sind verschiedene rechtliche Prüfungen, Kostenschätzungen und Abwägungen vorzunehmen. Da der Vorschlag des Ortsbeirats eine Verkleinerung des Fußballfelds beinhaltet, sollten auch dessen Nutzende einbezogen werden. In diesem Sinne werden wir den Antrag  ergebnisoffen prüfen“, erklärte Bürgermeisterin Antje Runge. Die Verwaltung hatte nach der Antragstellung Ende Juni unverzüglich mit der Vorarbeit begonnen und bei dem Ortstermin erläutert, damit weitere Ideen als niedrigschwellige Beteiligung aufgenommen werden konnten. Am Ende des Prozesses steht die  Stadtverordnetenversammlung, die über eine Umsetzung entscheiden wird.

Bei hohen Temperaturen ging es an der Sommertour-Station der vergangenen Woche aufgrund unterschiedlicher Standpunkte immer mal wieder hitzig zu. Aber nicht nur beim Thema Basketballplatz kam es bei sachlichen Argumenten  zu einem sehr wertvollen Austausch: über unterschiedlichste Interessenslagen, über die transparente Darstellung von Prozessen im Verwaltungshandeln, über die Aufgaben und die Rolle der Kommunalpolitik. „Wenn ich ein konkretes Anliegen habe, ist es manchmal durchaus schwer nachzuvollziehen, wenn es zu keinem von mir gewünschten Ergebnis kommt. In einer Gemeinschaft müssen aber eben häufig Kompromisse gefunden werden. Kenne ich die Zusammenhänge, verstehe ich besser, wie eine Lösung erreicht werden kann“, kommentierte eine Dame im Hintergrund die Debatten unter dem Sonnenschirm. Pro und Contra der Öffnung des Seedammwegs wurden genauso diskutiert wie die grundsätzliche Verkehrssituation im alten  Ortskern. Die konkreten Vorstellungen unterscheiden sich stark. 

„Vielen Dank für Ihre Zeit“, verabschiedeten sich die Gäste nach etwas über zwei Stunden und damit geht die Sommertour von Bürgermeisterin Antje Runge am kommenden Freitag, 23.8.2024, nach Oberstedten. Von 10 bis 12 Uhr findet in der Hauptstraße, vor dem Geschäft Schreibwaren Franke, die nächste offene Sprechstunde statt: Runge lädt ein: „Gerne können Sie dort ohne Anmeldung Ihre Anregungen einbringen und das Gesprächsangebot nutzen. Denn nur durch gemeinsames Zuhören und Anpacken gestalten wir unsere Stadt gemeinsam und zukunftsorientiert.“

 

Antje Runge

Bürgermeisterin