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Digitalrat Oberursel gegründet - Ein Expertengremium berät auf dem Weg zur „Smart City“

Digitalrat Oberursel gegründet

Oberursels Bürgermeisterin Antje Runge hat im Dezember 2021 einen Digitalrat für Oberursel ins Leben gerufen. „Mit dem Digitalrat möchte ich den Wirtschaftsstandort Oberursel zukunftsfähig auf­stellen und die Teilhabemöglichkeiten für Bürger­innen und Bürger ausbauen. Oberursel auf dem Weg zur Smart City beschreitet mit Unterstützung von Expertinnen und Experten innovative Wege für Fortschritt und Nachhaltigkeit“, so Bürgermeisterin Antje Runge.

Der Digitalrat vernetzt Fachleute aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Energie, Mobilität, IT und Telekommunikation sowie der Innovationsbranche und bietet so optimale Rahmenbedingungen für die Entwicklung smarter Strategien. Das Fachgremium wird Verwaltung und Politik bei der Transformation ins digitale Zeitalter praxisorientiert beraten und ergebnisoffene Empfehlungen aussprechen. Wichtig ist dabei, dass die Digitalisierung dem Menschen nutzt, indem sie hilft, dem demografischen und strukturellen Wandel umweltfreundlich und teilhabe­orientiert zu begegnen.

„Mir geht es darum, das vorhandene Wissen in Sachen Digitalisierung vor Ort zusammenzuführen, praxisorientiert zu erklären und anzuwenden. Selbstverständlich werden auch Bürgerinnen und Bürger in den Prozess, hin zu einer „Smart City“, einbezogen. Bereits im Frühjahr 2022 starten die ersten Beteili­gungsformate für Interessierte in Form von Digital­dialogen“, berichtet die Bürgermeisterin.

Zur Transparenz und Teilhabe gehört auch das Ziel, Daten und Informationen öffentlich zugänglich zu machen („OpenSource“-Gedanke), um Entwicklung­en und Prozesse nachzuvollziehen.

Digitale Strategie: Auf dem Weg zur Smart City

Der Digitalrat begleitet Oberursel aktiv auf dem Weg zur „Smart City“ oder auch „digitalen Stadt“. Dabei greift der Digitalrat auf die Smart City Charta des Bundes (2017) zurück und deren Leitlinien für Städte und Gemeinden, wie die Digitalisierung für eine gesellschaftlich, wirtschaftlich und ökologisch trag­fähige Stadtentwicklung genutzt werden kann. Smarte Technologien sollen dazu beitragen, Ressourcen zu schonen, Mobilität umweltver­träglicher zu machen, für mehr Inklusion und Mit­wirkung zu sorgen oder neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen. Die Charta macht deutlich, dass Digi­talisierung kein Selbstzweck ist, sondern ein Instru­ment, um Ziele kommunaler Entwicklung zu er­reichen.

Die Digitalisierung soll demnach im Sinne einer nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung stra­tegisch und am Gemeinwohl ausgerichtet werden. Für die Stadt stehen dabei vor allem die Themen kommunale Infrastruktur (wie Energie, Gebäude, Verkehr, Wasser, Abwasser) im Mittelpunkt, aber auch das kommunale Service-Angebot in Form des digitalen Rathauses.

Digitalrat – Selbstverständnis, Ressourcen und Arbeitsmodus

Die Teilnehmenden des Digitalrates wissen um die innovative Kraft des Austauschs. Sie sind bereit, für den Digitalrat Oberursel maßvoll Zeit zu investieren sowie ihre Expertise und auch weitere Ressourcen einzubringen.

Arbeitsmodus und Ziele

Der Digitalrat trifft sich drei- bis viermal im Jahr, bzw. innerhalb von Projekten nach Bedarf, auf Einladung der Bürgermeisterin.

Ziele sind die Erarbeitung einer Digitalen Strategie für Oberursel und die Vernetzung der Teil­nehmenden. Der Digitalrat ordnet ein, begleitet und unterstützt digitale Schlüssel-Projekte.

Teilnehmende

Der Digitalrat entspricht im Kern einer Projekt­gruppe, die mit internen und externen Mitgliedern besetzt ist. Die Berufung erfolgt auf Vorschlag der Bürgermeisterin, die gleichzeitig dem Gremium vorsteht.

Die Teilnehmenden sind beruflich in Oberursel tätig oder haben durch ihren Wohnsitz einen persön­lichen Bezug zur Stadt.

·        Vorsitz: Bürgermeisterin Antje Runge

·        Julia Antoni, Geschäftsführerin Stadtwerke Oberursel (Taunus) GmbH

·        Anke Berger-Schmitt, Leiterin Klinik Hohe Mark

·        Mathias Faubel, EFA Gebietsmanager Vodafone

·        Reinhard Fröhlich, Pressesprecher IHK Frankfurt

·        Michael Huth, Vizepräsident der Goethe-Universität Frankfurt am Main

·        Stephan Käfer, Konzernbevollmächtigter Deutsche Telekom AG

·        Michael Maag, Betriebsleiter Bau und Service Oberursel (BSO)

·        André Mindermann, Vorstandsvorsitzender OTRS AG

·        Katrin Raddatz, Leiterin handel.digital des Hessischen Handelsverbandes

·        Michael Rüffer, Geschäftsführer VGF Frankfurt

·        Jochen Schmitz, Leiter Innovationsmanage­ment FES

·        Marius Schmidt, DenktMit eG, IT Genossen­schaft.

Julia Antoni, Geschäftsführerin der Stadtwerke Oberursel (Taunus) GmbH, zum Digitalrat: „Digitali­sierung ist für uns als Stadtwerk kein Selbstzweck. Es geht bei unseren digitalen Kundenlösungen im Kern darum, eine Stadt vernetzter, nachhaltiger und lebenswerter zu machen. Unsere Bürger-Anwen­dung TaunaApp Oberursel sowie unsere TaunaCrowd sind zwei konkrete digitale Anwen­dungen, die eine Vernetzung stärken und den Nutzerinnen und Nutzern einen Mehrwert bringen. So konnten wir im letzten Jahr über 40.000 Euro von Bürgerinnen und Bürgern sammeln, die neun gemeinnützigen Oberurseler Projekten zu Gute kamen. Wir als kommunales Stadtwerk sind nicht nur in der technischen Infrastruktur Gas- und Wasserversorgung tätig, sondern wir erfüllen für die Stadt mit dem Betrieb der Bäder, der Stadthalle, der Parkraumbewirtschaftung sowie dem Oberurseler Stadtbus Daseinsvorsorge – hierbei prüfen und realisieren wir stetig für unsere Kundinnen und Kun­den die Weiterentwicklung von digitalen Mehrwer­ten, wie beispielsweise das Bezahlen via Handy beim Parken oder die Buchung von E-Tickets für das TaunaBad. Insofern freuen wir uns über die Vernetzung im Digitalrat und den vielen klugen Köpfen auf der Suche nach innovativen Lösungen für eine digitale Stadt.“

Michael Rüffer, Geschäftsführer VGF: „Als Ober­urseler Bürger und Geschäftsführer der VGF freue ich mich über die Initiative unserer Bürgermeisterin. Denn darin sehe ich die Chance, gemeinsam weg­weisende Modellprojekte für die Region umzu­setzen. Für die Mobilität denke ich da etwa an eine Mobilitätszentrale am Oberurseler Bahnhof und die Einführung unseres gerade neu bestellten digitalen Zugsicherungssystems DTC, dass auch den ver­bundenen Straßenverkehr revolutionieren wird.“

Marius Schmidt, DenkMit eG: „Als DenktMit eG bün­deln wir unser IT Fachwissen, um auf Augenhöhe und zusammen mit unseren Kunden unsere Vision – Einfach digital für Alle – zu verwirklichen. Ein öffent­licher Digitalrat als kommunaler Sparring­partner in Tech-Themen passt perfekt zu unserer Überzeugung, gemeinsam mehr zu erreichen. Wir freuen uns, im Digitalrat gleich zu Beginn der Reise mitzuwirken.“

Jochen Schmitz, Leiter Innovationsmanagement FES: „Ich konnte in meiner beruflichen Tätigkeit für die FES Frankfurt viel Expertise zu den Themen­bereichen Digitalisierung, SmartCity und Bürger­beteiligung sammeln. Die möchte ich Oberursel gerne zur Verfügung stellen. Weil ich mich hier wohl fühle und gerne hier lebe.“

Organisation: Geschäftsstelle/ Kompetenz- Center Digitales und Nachhaltiges Oberursel

Die Organisation wird bei der Wirtschaftsförderung im Geschäftsbereich Verwaltungssteuerung ange­siedelt. Von hier aus wird vernetzt, hier stehen An­sprechpartner und Projektbegleiter für Bürger, Firmen, Wissenschaft und Verwaltung zur Verfü­gung.

Die Geschäftsstelle

·        Zum Start unter der Leitung von Ulrike Böhme, Leiterin Wirtschaftsförderung

·        Analysiert die digitale Landschaft und stößt Prozesse an

·        Sorgt für eine nachhaltige Umsetzung der digitalen Projekte (des Digitalrates)

·        Führt Nachhaltigkeit und Digitales zusammen

·        Kreiert digitale Produkte und Angebote für Oberursel

·        Orientierungsberatung Digitales

·        Digitaldialog (Format vergleichbar mit Gründer­dialog)

·        Begleitet Digitale Markenstrategie/ Dachmarke für Oberursel

·        Hat Benchs und die Fördermittellandschaft im Blick

Gleichzeitig bereitet die Geschäftsstelle die Sitzungen vor, übernimmt das Projektcontrolling und garantiert den Ergebnistransfer in Verwaltung und Politik.

Inhaltliche Vorgehensweise

Der Digitalrat wird im ersten Schritt eine Analyse der digitalen Landschaft in Oberursel anstoßen und darauf aufbauend klare Ziel definieren und einen Stufenplan zur Umsetzung formulieren. Auf dieser Basis werden für konkrete Projekte systematisch weitere Expertinnen und Experten eingebunden. Durch die integrierte Bestandsaufnahme und den Input der Expertengruppe lassen sich bereits früh Themenschwerpunkte für die verschiedenen priva­ten Akteure und die öffentliche Hand ableiten.

Beteiligungsformate

In Kürze wird für Geschäftsleute eine „Orientie­rungsberatung Digitales“ angeboten, analog der Orientierungsberatung für Gründungen, die die städtische Wirtschaftsförderung bereits im Angebot hat. Innovationsfreudigen Unternehmen und Organisationen werden im neuen Beratungsangebot

·        das regionale Netzwerk

·        digitale Angebote und

·        die Fördermöglichkeiten für individuelle Projekte und Aufgabenstellungen aufgezeigt.

Außerdem wird der „Digitaldialog“, das digitale Mit­machgremium für Bürger-Engagement und Impulse in Oberursel, implementiert. Viermal wird diese digi­tale Veranstaltung 2022 angeboten als offene Einla­dung für Interessierte in Form einer Videokonferenz, ggf. als Webinar. Der Digitaldialog wird moderiert, strukturiert, gut vorbereitet und immer am gleichen Wochentag stattfinden, max. 90 Minuten.

Die Experten des Digitalrats schlagen dafür jeweils ein Kernthema vor, Themenvorschläge für die ersten Formate sind:

1.     Vision - Smart-City Oberursel

2.     Digitale Infrastruktur & Anwendungen in Oberursel (wie LoRaWAN, Ausbaustand Glasfaser)

3.     (Digitale) Bürgerbeteiligung

4.     Die Mobilität in Oberursel wird digital?

5.     Digitale Schule und Ausbildung (Medien­pädagogik, Ausbaustand)

„Ich bin beeindruckt von der großen Bereitschaft der Expertinnen und Experten vor Ort, an innovativen Lösungen und der Umsetzung smarter Ziele für die digitale Transformation von Oberursel mitzuwirken. Mit diesem großen Potenzial kann es uns gelingen, das Wachstum bei einem sinkenden Ressourcen­verbrauch und einer gelungenen sozialen Teilhabe zu erreichen. Transparenz und Mitgestaltung sind dabei für alle maßgeblich.“

Antje Runge

Bürgermeisterin