Individueller Hochwasserschutz

Wie schütze ich mich vor möglichen Hochwassern?

Individueller Hochwasserschutz

Die Stadt Oberursel (Taunus) ist sich ihrer Verantwortung zum Hochwasserschutz gegenüber den Oberurseler Bürgerinnen und Bürgern sehr bewusst. Auf Basis der Empfehlungen des Klimaanpassungskonzeptes unternimmt sie seit September 2023 daher größte Anstrengungen zum Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger. 


Warum ist individueller Hochwasserschutz nötig?

Die Stadt kann und darf nur dort aktiv gestalten, wo sie verantwortlich ist. 

Auf Privatgrundstücken ist das Handeln der Besitzerinnen und Besitzer gefragt. 

Laut Wasserhaushaltsgesetz (WHG) (WHG Paragraph 5, Absatz 2) ist jede Person dazu verpflichtet, im Rahmen des ihr Möglichen und Zumutbaren geeignete Vorsorgemaßnahmen zum Schutz von Mensch, Umwelt oder Sachwerten vor nachteiligen Hochwasserfolgen und zur Schadensminderung zu treffen. 

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) stellt wertvolle Informationen zum Thema "Starkregen" / Hochwasser zur Verfügung. Diese stellen wir Ihnen hier auszugsweise vor. Hier gelangen Sie zu den weiteren Informationen des BBK.


Ist meine Immobilie gefährdet? 

Starkregen

Anhand der Starkregengefahrenkarten aus dem Klimaanpassungskonzept der Stadt Oberursel (Taunus) können Sie abschätzen, ob Ihre Immobilie Gefahr läuft, durch ein Starkregenereignis in Mitleidenschaft gezogen zu werden. 

Für die Darstellung ist Oberursel in acht Quadrate aufgeteilt. Eine Übersicht der Bezifferung sehen Sie hier: 


Zugang zu den einzelnen Starkregengefahrenkarten erhalten Sie hier: 


Überschwemmungsgebiete

Überschwemmungsgebiete sind Gebiete zwischen oberirdischen Gewässern und Deichen oder Hochufern und sonstigen Gebieten, die bei Hochwasser eines oberirdischen Gewässers überschwemmt oder durchflossen oder für Hochwasserentlastung und Rückhaltung beansprucht werden (gem. Wasserhaushaltgesetz § 76 Abs. 1 Satz 1). 

Das Regierungspräsidium stellt Karten zu Überschwemmungsgebieten in Hessen zur Verfügung. Ziel dieser Veranschaulichung ist es, bauliche Entwicklungen aus diesen Gebieten herauszuhalten. Auf dieser Grundlage können sowohl das Schadenspotential für Immobilien als auch der Verbrauch von Retentionsräumen in natürlichen Überschwemmungsgebieten minimiert werden. 

Im "Geoportal Hessen" finden Sie die räumliche Lage der hessischen Überschwemmungsgebiete. Das "Geoportal Hessen" ist eine Internetanwendung der Hess. Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation. 

  • Wie entstehen Starkregen und Sturzfluten?

    Als Starkregen bezeichnet man Niederschläge von mehr als 25 Millimeter pro Stunde oder mehr als 35 Millimeter in sechs Stunden. Starkregen entsteht häufig beim Abregnen massiver Gewitterwolken.

    Als Folge von Starkregen können Sturzfluten entstehen, wenn das Wasser nicht schnell genug im Erdreich versickern oder über ein Kanalsystem abgeführt werden kann. Es bilden sich schlagartig oberirdische Wasserstraßen bis hin zu ganzen Seen. 

    Eine Sturzflut stellt die weitaus größte Gefährdung im Rahmen eines Starkregenereignisses dar.

  • Mögliche Gefahren

    Sturzfluten können überall in Deutschland auftreten, unabhängig davon, ob Bäche oder andere fließende Gewässer in der Nähe sind. Bereits leichtere Hanglagen begünstigen ein Zuströmen herabstürzender Wassermassen auf Gebäude. In Mulden und Unterführungen kann sich der Niederschlag bei wolkenbruchartigen Regenfällen sammeln und der Wasserstand dort schnell steigen.

    Entwässerungskanäle sind meist nicht auf Sturzfluten ausgelegt. Daher können die Regenmassen nur zum Teil über das Kanalsystem abgeführt werden. Auf ebenen Straßen kommt es dann zu einem Rückstau im Kanalsystem. Dies führt zu Überschwemmungen. 

    Oft bahnt sich ein erheblicher Teil der Regenmassen oberirdisch in meist unkontrollierter Weise seinen Weg über Straßen und Grundstücke. Dies führt oftmals zu Schäden an Bauwerken.

  • Vorsorgliche bauliche Maßnahmen

    • Planen Sie beim Hausbau ein, dass alle Eingangsbereiche mindestens 15 bis 20 Zentimeter höher sind als die umgebende Geländeoberfläche
    • Kontrollieren Sie den Abwasserkanal im Haus regelmäßig. Lassen Sie eine Rückstausicherung einbauen
    • Sorgen Sie in tiefer liegendem Gelände durch ausreichend breite Abflussmöglichkeiten dafür, dass durch die Terrassentüren kein Wasser in das Haus eindringen kann. Ebenerdige Terrassentüren müssen dicht sein und zusammen mit den Fensterelementen dem Wasserdruck standhalten können
    • Stocken Sie Lichtschächte mindestens 15 Zentimeter über Geländeoberkante auf
    • Wenn sich Dachrinnen oberhalb von Lichtschächten befinden, decken Sie diese zusätzlich ab, so dass kein Schwallwasser vom Dach in den Lichtschacht dringen kann
    • Bringen Sie im Inneren des Gebäudes an der tiefsten Stelle jeweils in der Nähe von Eingängen einen Pumpensumpf und Tauchpumpen an, am besten in Verbindung mit einem Notstromaggregat
    • Überprüfen Sie die Lage des Gebäudes. Bereits leichte Hanglagen, die auf das Haus zuführen, können zu massivem Wassereinfall führen
    • Kontrollieren Sie Zufahrten von der Straße in tiefer liegende Garagen. Sie sind das Einfallstor von Sturzfluten, die von Straßen herkommen. Schwellen können hier helfen
    • Achten Sie bei Kellertreppen oder Zugängen zu Souterrainwohnungen darauf, dass Schwellen eingebaut werden. Diese sollten ebenfalls 15 Zentimeter hoch sein. Sichern Sie auch Treppenwangen gegen Sturzfluten
    • Lagern Sie gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe außerhalb des Sturzflutgefahrenbereichs
    • Verstauen Sie Lagergut in wasserdichten Behältnissen
  • Verhalten vor der Sturzflut

    • Verfolgen Sie aktuelle Wettermeldungen und Warnungen vor Starkregenereignissen.
    • Besorgen Sie Sandsäcke, wasserfeste Sperrholzplatten sowie Silikon zum Abdichten von Türen und Fenstern.
  • Verhalten während der Sturzflut

    • Bleiben Sie im Gebäude.
    • Verfolgen Sie die Wettervorhersagen des Deutschen Wetterdienstes und Meldungen der Regionalprogramme.
    • Schalten Sie den Strom für die Gebäudeteile und Räume ab, die vom eindringenden Wasser gefährdet beziehungsweise betroffen sind.
    • Bei einem Notfall wählen Sie den Notruf der Feuerwehr (112).
    • Benutzen Sie ein Mobiltelefon nur in Notfällen, um eine Überlastung des Netzes zu vermeiden.
    • Helfen Sie Ihren Nachbarn. Achten Sie auf hilfsbedürftige Personen in der Nähe.
  • Verhalten nach der Sturzflut

    • Überprüfen Sie das Gebäude auf Schäden.
    • Trocknen Sie betroffene Bereiche möglichst schnell, um Bauschäden, Schimmelpilz- oder Schädlingsbefall entgegenzuwirken.
    • Lassen Sie beschädigte Bausubstanz, Heizöltanks und elektrische Geräte durch einen Fachmann überprüfen.
    • Sollten trotz aller Vorsichts- und Vorsorgemaßnahmen Schadstoffe (zum Beispiel Heizöl oder Chemikalien) in das ins Gebäude eingedrungene Wasser gelangt sein, verständigen Sie umgehend die Feuerwehr.
    • Feuerwehrgebühren ergänzen
    • Informieren Sie umgehend Ihre Versicherung und beachten Sie deren Anweisungen.
    • Machen Sie Fotos von den Schäden zur Beweissicherung.
    • Sturzfluten können immer wieder auftreten. Beseitigen Sie daher erkannte Schwachstellen schnellstmöglich.





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Klimaanpassungsmanagement

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